Atomkraft in Asien: Der Preis des Fortschritts

27.04.2011 – taz

Atomkraft in Asien: Der Preis des Fortschritts

Weltweit sehen viele Staaten keinen Grund, den Ausbau der Atomenergie zu stoppen – allen voran China und Indien. Schwere Unfälle nehmen sie in Kauf.

„Sie haben mehr Grund zur Sorge, wenn Sie über Delhis Straßen gehen, als über die Nutzung der Nuklearenergie.“ So vergleicht Srikumar Banerjee, Chef von Indiens Atomenergiekommission, Atomkraft mit dem Verkehr. Dabei ist Atomenergie noch die Ausnahme. Sie deckt in Indien bisher nur 3 Prozent des Energieverbrauchs. Das soll sich ändern. Laut Banerjee und dem Mainstream der indischen Elite gibt es nach Fukushima keinen Grund, den Ausbau der Atomenergie zu stoppen. Tschernobyl war auch keiner. …

Beschreibung: On 18th March 2010 (Yugabda 5112 Chaitra Shukla Tritiya) Vijnan Bharati, Mumbai along with prominent educational Institutions of Mumbai felicitated Dr. Anl Kakodkar for his remarkable contribution to the field of nuclear energy.

Jairam Ramesh speaks on nuclear park

Jairam Ramesh, the Union Environment Minister, has spoken exclusively to TIMES NOW on Wednesday (20. April 2011) on the nuclear park debate.

23.04.2011 – The Hindu

Ramesh presses “pause” button on Jaitapur nuclear plant

Maintaining that concern over Jaitpur nuclear plant in Maharashtra was genuine after the earthquake and tsnunami devastation in Japan, Environment Minister Jairam Ramesh today suggested a “pause” for the project till a transparent atomic policy is formulated.

He said the Jaitapur plant can be put on hold till various issues are sorted out. …

Proteste gegen Areva-Reaktoren in Indien: Atomkraftgegner erschossen

19.04.2011 -  taz

Proteste gegen Areva-Reaktoren in Indien: Atomkraftgegner erschossen

In der indischen Stadt Jaitapur ist ein Atomkraftgegner von der Polizei erschossen worden. Die Proteste richten sich gegen den Bau des größten Atomkraftwerks der Welt.

Mit einem Generalstreik und vereinzelter Gewalt gegen öffentliche Einrichtungen hat am Dienstag die Bevölkerung im westindischen Bezirk Ratnagari (Maharashtra) auf die Tötung eines Anti-AKW-Demonstranten am Vorabend reagiert. Am Montag war dort ein 30-jähriger Fischer von der Polizei erschossen worden, als rund 700 Menschen vor einer Polizeistation gegen den geplanten Bau des AKW Jaitapur demonstrierten. Laut Polizei wurde die lokale Polizeistation angezündet, nachdem Polizisten auf Steinwürfe mit Schlagstöcken, Tränengas und Warnschüssen reagiert hatten. 50 Polizisten und etliche Demonstranten wurden verletzt.

Seit Indiens Regierung vor vier Jahren den Küstenort Jaitapur als AKW-Standort auswählte, kommt es dort immer wieder zu Protesten der lokalen Bevölkerung. Im November waren dabei 700 Menschen festgenommen worden. Zuletzt hatten dort am 9. April 50.000 demonstriert.

In Jaitapur soll das mit 9.900 Megawatt weltgrößte Atomkraftwerk entstehen. Der französische Areva-Konzern will dort sechs Reaktoren bauen. Im Beisein von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy war im Dezember für 7 Millionen Euro der Bau der ersten zwei Reaktoren vereinbart worden. Er soll noch 2011 beginnen. …

16.03.2011 – Spiegel Online

Indien plant gigantisches AKW in Erdbebengebiet

Kaum ein Land baut so viele Atomkraftwerke wie Indien, denn der Energiehunger des Landes ist gigantisch. Mitten in einem Erdbebengebiet soll die größte nukleare Anlage der Welt entstehen. Die Katastrophe in Japan befeuert den Widerstand gegen das Projekt.

Indien betreibt ein ehrgeiziges ziviles Atomprogramm. Angespornt von der wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen zwei Jahrzehnte will das Land zur ökonomischen Großmacht aufsteigen. Dafür wird aber entsprechend viel Energie benötigt. Bis 2032 soll die Kernkraftwerksleistung von derzeit knapp fünf auf rund 64 Gigawatt steigen.

Premierminister Manmohan Singh bat internationale Kraftwerksbauer deshalb um Angebote: Er versprach „enorme Chancen“, an einem wachsenden Markt teilzuhaben. Russland, Frankreich, die USA und selbst der ewige Konkurrent China mischen jetzt kräftig in Indien mit. …

14.03.2011 – Spiegel Online

Indien und Pakistan suchen ihr Heil in Atomkraft

Indien hatte Ende 2010 gerade seinen 20. Nuklearreaktor in Betrieb genommen, da verkündete die Regierung stolz: Das Land gehöre nun zum „Elite-Club der Nationen hinter den USA, Frankreich, Japan, der russischen Föderation und Südkorea“ – jenen Staaten also, die 20 oder mehr Reaktoren zur Gewinnung von Atomstrom betreiben. …

Nach zähen Verhandlungen erreichte Neu-Delhi 2006 eine zivile nukleare Kooperation mit den USA – ein bemerkenswerter Erfolg, hatten doch Washington und andere westliche Staaten Indien und Pakistan noch 1998 wegen ihrer militärischen Nukleartests geächtet. Doch der indische Atommarkt ist zu lukrativ, als dass ihn die US-Atomindustrie ignorieren könnte.

Zumal andere Länder schon kräftig mitmischen in Indiens Energiemarkt. Und das besonders, seit die Internationale Energiebehörde und die Gruppe der Atomlieferländer vor drei Jahren ein Verbot von Atomgeschäften mit dem Land aufgehoben hat. Das Verbot galt seit 1974, vor allem auf Betreiben der USA wurde es schließlich kassiert.

Auch Frankreich, Russland und Kanada kooperieren mit Indien auf dem Nuklearmarkt, denn das Land setzt vor allem auf Atomenergie. 2004 verfügte das Land noch über zwölf Reaktoren, von denen nach Angaben von Greenpeace nur zwei den internationalen Sicherheitsstandards entsprachen. Doch in Zukunft sollen mit ausländischer Hilfe hochmoderne Anlagen entstehen. …